© Lothar Opilik 2021
OX&ÖL – Ein mehrdimensionales Kollektiv
Seit 2010 arbeiten der Regisseur Philip Bartels und die Pianistin Simone Keller kontinuierlich zusammen und leiten seit 2014 gemeinsam das Kollektiv ox&öl, das Projekte im experimentellen Musiktheaterbereich und partizipative Vermittlungsangebote organisiert und durchführt, bei denen Diversität und Inklusion ein selbstverständlicher Teil der künstlerischen Praxis sind. So hat ox&öl beispielsweise über mehrere Jahre hinweg unter dem Titel «piccolo concerto grosso» ein generationenübergreifendes Projekt für Kinder aus multikulturellen Schulhäusern und Seniorinnen und Senioren in der Zürcher Tonhalle und im Grossen Saal des KKL Luzern lanciert, ein Sprechmusiktheater mit konkreter Poesie für Kinder und Stellensuchende auf die Bühne gebracht und über mehrere Jahre ein kollaboratives Konzertformat für jugendliche Straftäter im Justizvollzug ausgearbeitet und durchgeführt.
Der Name «ox&öl» bezieht sich auf die experimentelle Lyrik von Ernst Jandl, der in seinem Minidrama «essen. ein stück mit aufblick» einen Dialog ausschliesslich aus einsilbigen Wörtern konstruiert, dabei eine banale Alltags-Szene poetisch überhöht und Unsinn und Tiefsinn ganz eng miteinander verbindet. Ausserdem steht der «ox» symbolisch für die Anstrengungen und das «öl» für die Leichtigkeit in der Kunst und bringt die Ambivalenzen kreativer Prozesse zusammen.